Weil es die schöpferische Vorstellungskraft und die Innovationskraft sowie der Innovationsgeist des Kindes fördert. Erzählungen sind reine Bildersprache, in denen das jüngere Kind noch Wahrheiten erahnen kann, während die in Begriffen ausgedrückten Weisheiten und Moralen das Kind nicht erreichen. Durch Erzählungen wird ihr Unterhaltungsbedürfnis befriedigt, ihre psychologische, mentale und sensorische Wahrnehmung erweitert und ihren Geschmack in Bezug auf Moral, Schönheit und Werte zu erhöhen.

Noch ganz bildhaft und dennoch schon in einer ganz anderen Erzählform erschließen sich die Kinder menschliche Eigenschaften durch Fabeln, und so begegnet der Schüler in der Fabel einem Spiegel menschlicher Einseitigkeiten wie Hochmut, Tücke, Gier und bildet daran Gefühlsurteile. Während das Kind in der Fabel die menschlichen Unarten belacht, sich über sie empört oder gar traurig wird, lernt es durch die Heiligenlegenden die Größe des wahren Menschen zu ahnen und als Vorbild in seine Gefühle zu schließen.

Lesen in diesen Orten ist nicht nur die Spaßgebende Tätigkeit, auch wenn Unterhaltung ein wichtiges Bedürfnis für ihn ist, bleibt es als Beiwerk gegenüber der unterstützenden und therapeutischen Rolle des Lesens.

Kindererzählungen führen zum Abbau der inneren Krisen des Kindes und zur Entleerung seiner Angst- und Beklemmungsgefühle, in einer von ihm getrennten und zugleich auf es bezogenen eigenen Innenwelt, die das Kind dazu führt, einen „Selbsthilfemechanismus“ zu entwickeln “, damit es allein in der Lage ist, mit ähnlichen Situationen umgehen zu können.

Die eigene Innenwelt des Kindes wird zugänglicher, sodass sich das Verborgene vor ihnen offenbart und das unterschwellig und Unverständliche klar wird. Erwachsene können noch tiefer in die Kindeswelt eintauchen. Außerdem werden Erwachsene mit ihren Kindern durch eine Sprache, die in eine imaginäre Welt verwoben ist, verbunden. Und das ermöglicht ihnen, ihre Kinder in der Kindessprache anzusprechen.

• Eine passende Geschichte zu regelmäßigen, angemessen und organisierten Zeiten auswählen.
• Jede Gelegenheit in Nicht-Heilgeschichten nutzen, denn man kann viele geeignete Situationen finden, um eine Idee oder einen Wert zu betonen.
• Geduldig bleiben, und dem Kind erlauben, die Handlungsstränge der Geschichte durchleben und seine Gefühle gegenüber Menschen und Dingen auszudrücken.
• Die märchenhafte und traumhafte metaphorische Welt nicht bei jedem Ereignis in die reale Welt verlassen, und wenn sich das Kind selbstständig zwischen den beiden Welten bewegt, um über reale Dinge zu sprechen, soll man nur einfach mitspielen.
• Narrativität für Interesse eigenen Gedanken nicht unterbrechen und immer daran denken, dass die Erzählung nur für das Interesse des Kindes unterbrochen werden soll.
• Immer daran denken, dass die Einflusskraft der Geschichte in ihrer Symbolik liegt. Also bitte nicht versuchen, sie direkt auf die Realität des Kindes zu projizieren.